Wir Deutschen sind Weltmeister im Planen: Es gibt Stundenpläne, Wochenpläne, Monatspläne, Baupläne und Notfallpläne. Zugegeben: Bei Großbaustellen haben wir uns als Deutsche nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Trotzdem sind wir gut darin, Dinge zu planen.
Ich plane sehr gerne und lege einen großen Wert darauf, dass alles weit im Voraus geplant wird und am Ende der Plan auch funktioniert.
Pläne verworfen
Als im März 2020 der erste Lockdown im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie kam, wurde meine persönliche Planung und auch die Jahresplanung der gesamten Gemeinde ziemlich durcheinander geworfen. Alle Pläne, die wir uns gemacht haben, funktionierten nicht im Lockdown. Die Veranstaltungen mussten abgesagt werden oder online stattfinden.
Als ich diese Situation persönlich reflektierte, kam mir ein Bibelabschnitt in den Kopf, in dem es um die richtige Haltung im Bezug auf Zukunftspläne geht.
Kaufleute vor 2000 Jahren
Auch vor 2000 Jahren, waren die Menschen sehr von ihren Plänen überzeugt. Zur Zeit des Apostel Jakobus lebten Christen, die mit ihrer Selbstsicherheit negativ auffielen. Jakobus warnt sie im vierten Kapitel des Jakobusbriefes davor.
Jakobus 4,13 -14 (Luther 2017)
Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Dunst seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.
Diese Kaufleute, an die der Bibeltext gerichtet ist, sind gut im Planen. Sie suchen sich die richtigen Städte aus, planen den Zeitpunkt und die Länge ihrer Reise und beabsichtigen sich dort für eine Zeit niederzulassen und Gewinn zu machen. Die Kaufleute bildeten sich ein, dass sie alles können und alle ihre Pläne selbstverständlich aufgehen.
Wie stufst du dich selbst ein?
Wenn du ein typischer Erfolgsmensch bist, dann bist du auch gut im Planen:
- Du reagierst nicht, du agierst!
- Du arbeitest hart und hast dein Leben im Griff.
Du planst nicht nur deine nächsten Wochen und Jahre, sondern hast auch einen Plan für deine Altersversorgung.
Bist du auch sehr überzeugt von deinen Plänen? Gott hat nichts gegen gutes Planen. Es ist nur so, dass wir schnell stolz werden können auf das, was wir sind und können.
Warum ist die übertriebene Selbstsicherheit fehl am Platz?
Jakobus erinnert diese Kaufleute daran, dass sie vergänglich sind:
“Was ist euer Leben? Dunst seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet.”
Wir können zwar unsere Zukunft planen, aber nicht mit Selbstsicherheit sagen, was morgen passieren wird. Vielleicht stirbst du morgen bei einem Verkehrsunfall oder in Folge einer Krankheit oder Naturkatastrophe.
Aber wie planen wir nun mit Gott? Das findest du in Teil 2 der Andacht „Plane mit Gott“.
Gott segne Dich!
Hier geht es zu: Plane mit Gott! – Teil 2
Verfasser: Heinrich Schneider, Gemeindepastor am Standort Heepen
Bildquelle: Photo by Felipe Furtado on Unsplash
Bei dieser Andacht handelt es sich um eine Kurzfassung der ursprünglichen Predigt von Heinrich Schneider, die er im Rahmen einer Aussendung am 08.11.2020 hielt. Die ganze Predigt findest du hier auf YouTube.