Pressemitteilung Einflussreicher mennonitischer Pastor verstorben

Mennoniten-Brüdergemeinde Bielefeld nimmt Abschied von ihrem langjährigen Pastor Peter Wiebe

 

„Ein zuversichtlicher Prediger mit großer Willenskraft ist von uns gegangen“. So beschreibt Dr. Heinrich Klassen, leitender Pastor der Mennoniten Brüdergemeinde (MB) seinen Amtsvorgänger. 13 Jahre lang führte Peter Wiebe die Geschicke der ersten mennonitischen Gemeinde in Bielefeld. Und dies sehr erfolgreich.

Von Anfang an suchte Wiebe den Kontakt zu anderen Kirchen. So war es die Beziehung zu Pastor Alex Funke (Leiter der Boldeschwinghschen Anstalten 1968-1979), die aus einem Kindergarten in eine Aula führte. Was damals in der Aula des Bethelgymansiums begann, ist heute die MB Bielefeld Heepen – Oldentrup -Schildesche. Die damals frisch migrierten Mitglieder erwarben 1980 mit ihren sehr bescheidenen finanziellen Einkommen die ehemalige Kühlhalle. In vollständiger Eigenleistung bauten die 250 Mitglieder dieses Gebäude am Kleebrink 3 beim Obi in Heepen um, im Glauben daran, dass die 600 Plätze irgendwann einmal gefüllt würden. Er sollte recht behalten. In seiner Zeit (1977-1989) wuchs die Kirchengemeinde von 200 auf über 600 Gottesdienstbesucher an. Doch ließ es Wiebe dabei allein nicht beruhen. Weitere Gemeinden, die durch den Zuzug von Umsiedlern gegründet wurden verhalf er durch seine Kontakte zu Räumlichkeiten.

Doch musste diese Zuversicht und Willensstärke auf harte Weise erlernt werden. Mitten in den Kriegswirren geboren, brach sich der damals 4jährige das linke Bein. Sehr klar hieß es, dass er nie wieder laufen könne. Doch hatte der Arzt die Rechnung nicht mit der Willenskraft Peter Wiebes gemacht. Als 11-jähriger konnte er die Krücken links liegen lassen. Fünf Töchter gingen aus der Ehe hervor. Wobei die ersten drei Kinder Sprache und Gehör verloren. Auch kämpfte er mit seiner Frau für ihre Töchter. Als eine von ihnen auf tragische Weise ihren Mann verlor, nahm er sie und seinen Enkel bei sich auf und zog ihn groß.

Auch im hohen Alter nahm diese Zuversicht nicht ab. Viel Vertrauen uns Zuspruch brachte er der nächsten Generation und den Leitenden entgegen. Auch an Willensstärke büßte er bis zuletzt nicht ein. Er wusste was er wollte. Er wollte nach Hause. So bat er die Gemeinde, dass sie doch beten möge, dass er „heim gehen“ könne. Sein letzter Wunsch wurde ihm zwei Wochen später am 8. März 2021 erfüllt.

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